Atemloses Schweigen
(Copyright by Tedric E., Januar 2020)
Es geht schon wieder los, die Menschen rennen
einem hinterher, der’s auch nicht besser kann...
Gleichgetaktet, mit erhobener Hand,
die Anderen sind Schuld an den Problemen in unserem Land!
Der Himmel zieht sich wieder zu, Parolen weh’n über’s Land.
Der Verstand ertrinkt in Wut, Angst und Hass reichen sich die Hand.
Denen da oben scheint’s egal, es wird weiter so gemacht...
Der Sturm wird einfach ausgesessen, bis es im Land mal wieder kracht...
Die Geschichtsbücher verstauben, keiner guckt mehr rein,
die Archive - vergessen - was nicht sein kann kann nicht sein.
Was ist daran so schwer, aus der Vergangenheit zu lernen?
Über den Trümmerfeldern wächst das Gras, Zeugen gibt es längst nicht mehr.
Die Kalenderblätter fallen wie verfaultes Laub im Wind.
Die Uhr geht wieder rückwärts, bis wir morgen im Gestern sind.
Der alte Teufel im neuen Gewand schleicht vor die Tür auf leisen Sohlen.
Wer seine Geschichte nicht versteht, ist verdammt dazu, sie zu wiederholen...
Irgendwann kommt der Tag, an dem mein Kind mich fragt:
Wie konnte das gescheh’n? Habt Ihr die Zeichen nicht geseh’n?
Den Blick zum Boden und ganz starr, steh ich dann vor ihm da.
Atemloses Schweigen...
Die Wellen steigen höher, das Schiff stampft auf hoher See,
der Ruder in rechter Hand, ich kann’s einfach nicht versteh’n!
Wir hatten das schon mal! Wer’s nicht kapiert, hebt die Hand!
Der Zeitgeist - ein Gespenst - fährt uns in die Nebelwand!
Doch ich seh’s auf dem Radar, noch ist es nicht zu spät!
Wir stehen auf und machen’s wahr, zeigen, dass es besser geht!
Weiße Tauben am Horizont fliegen auf uns zu.
Brich Dein atemloses Schweigen, brich es jetzt!
Brich es auch Du...
Veröffentlicht unter dem Label "Ein Bisschen Musik"
Herzlichen Dank an Christian "Tian" Korthals, der mir für die Soli am Ende eine wundervolle Saxofon-Spur eingespielt hat!